Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/74

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Terkellen und dieser verfluchte alte Chinesenschuft mit seiner Meute von Landsleuten sind ohnedies hinter uns her! Der Satan mußte mich reiten, daß ich die heutige Dosis übertrieb! Aber die Sache drängte, und Tschandas unbequeme Fragen durfte ich nicht beantworten … Gafiri, du fährst sofort zum Flugplatz und bestellst für die frühen Morgenstunden eine große sichere Maschine. Spare nicht mit dem Gelde … Ein Päckchen Dollarnoten schläfert jedes Gewissen ein, und manche dieser Deutschen sind noch so verdammt unmodern. Dann begibst du dich zu Menelos und hältst das Auto bereit. Vergiß nicht die Stricke, eine Strickleiter und Dietriche … – Verschwinde jetzt … Auch Terkellen entfernt sich … Zwischen ihm und der Blonden hat’s Zwist gegeben … Um so besser für uns … Beeile dich …“

Der zweite Schatten glitt in die vollkommene Finsternis zurück, eine Tür knarrte, Treppenstufen knarrten, ein Hagelschauer knatterte herab …

Drüben schloß Edda mit rotgeweinten Augen müde die Fenster und die Vorhänge, breitete eine warme Decke über die Halbschwester, zog ihr behutsam die Schuhe aus, rückte die Kissen zurecht und schaltete das Licht aus und betrat den kleinen Flur, wo eine altmodische blaue Ampel dürftige Helle spendete. Edda schlich auf Zehenspitzen bis zur Tür des Zimmerchens ihrer Mutter, bückte sich und stellte fest, daß das Schlüsselloch mit einem farbigen Tuche verhängt war und daß drinnen Licht brannte. Leise seufzend richtete sie sich auf und betrat den Nebenraum mit den kleinen

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/74&oldid=- (Version vom 1.8.2018)