Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/71

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Abschiedsworte. Hätte Rolf Terkellen ihre zaghaften Blicke richtig gedeutet, würde er gewußt haben, daß Edda erneut einen harten Kampf mit sich selbst ausfocht …

Ein einziges freundliches, wärmeres Wort von ihm, und sie wäre aufschluchzend in seine Arme geflüchtet und hätte den ganzen Jammer ihrer verzweifelten Unsicherheit und Ungewißheit über Vergangenes und Gegenwärtiges an seiner Brust ausgeweint.

„… Ihre Schwester wird nun in einen sehr tiefen, gesunden Schlaf hinübergleiten und morgen früh vollkommen frisch sein … – Empfehlen Sie mich bitte Ihrer Frau Mutter, gnädiges Fräulein …“

Die Tür klappte hinter ihm leise zu.

Edda von Bruck stand wie erstarrt und ängstlich horchend da, rührte sich nicht und … hoffte. Ihr Herz schrie ihr in heißer Qual vorwurfsvoll zu. „Das kann ja nicht sein, – so könnt ihr beide doch nicht auseinandergehen, Rolf und du, – – der gütige Freund und sein liebes kleines Mädel, – nein, das darf nicht sein! Er wird zurückkehren, – – rufe ihn, – – rufe ihn, ehe es zu spät ist …!“

Draußen schnappte nun auch die Flurtür ins Schloß. Edda fuhr sich wie aus einem häßlichen Traum erwachend mit zwei Fingern über die Stirn und preßte die Fingerspitzen dann gegen die hämmernde Schläfe … Alles um sie her drehte sich, ihre Widerstandskraft war erschöpft, und langsam sank sie vor dem Diwan in die Knie und

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)