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soeben die Herzkompresse, als Doktor Terkellen hastig eintrat. Er nickte Edda nur flüchtig zu, schaute sich ebenso flüchtig im Zimmer um, sah weder Frau Theresa noch den Verlobten Eddas und fragte kurz:

„Wo sind Ihre Frau Mutter und Ihr Bräutigam?!“

Edda, noch völlig verstört infolge des offenbar bedenklichen Zustands der Schwester, stammelte zusammenhanglos:

„Ich habe Heribert nach Hause geschickt … Er war hier überflüssig … Mama ist in ihrem Zimmer … Mama behauptete, Tschanda habe zuviel Opium geraucht … Das heißt, sie nannte für Opium einen anderen Namen …“

„Tschandu etwa?“ Rolf blickte das Mädchen, das er heimlich liebte, fast durchbohrend an.

Edda errötete. Sein schroffer Ton verletzte sie. Außerdem kam ihr voller Schrecken zum Bewußtsein, daß sie durch ihre übereilte Erwähnung des Opiums die Mutter schwer bloßgestellt hatte.

„Nein, Mama gab diesem Opiumpräparat einen anderen Namen.“

Terkellen lachte bitter.

„Wahrscheinlich mit dem Namen Droß …! – Ihre Frau Mutter weiß auf diesem Gebiet erstaunlich gut Bescheid!“

Daß er heute hier in dieser nächtlichen Stunde, wo man ihn als Arzt gerufen hatte, selbst Edda gegenüber ein Benehmen zeigte, das seiner vornehmen, gütigen Natur gar nicht entsprach, hatte allerdings andere Gründe. Das Gespräch mit seinem

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/61&oldid=- (Version vom 1.8.2018)