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brauchst dir keine Sorgen zu machen, Hektor. Freilich wäre es für uns beide bekömmlicher gewesen, wenn du Tschanda von Bruck nie kennengelernt hättest, denn dein Lächeln trügt, du nimmst das Leben genau so bitter ernst wie ich, und wir beide sind nicht oberflächlich genug, fremde Schicksale bewußt zu übersehen.“

Auch Pelcherzim nahm wieder Platz, griff nach einer Zigarette, rieb ein Zündholz an und betrachtete mit gutmütig-nachsichtigem Lächeln die straffe, in einen tadellos sitzenden Smoking gekleidete Gestalt des Freundes.

„Fremde Schicksale, Rolf?!“ korrigierte er die Äußerung des andern. „Du hast Edda und Tschanda hier in deinem Hause aufwachsen sehen, du hast droben bei Brucks häufig verkehrt, bevor Edda diesen faden Heribert unbegreiflicherweise dir vorzog …“

Terkellen, der soeben den Tee der Maschine in seine Tasse fließen ließ, warf sehr kühl ein: „Gestatte … Ich habe mich nie um Edda beworben … Ich bin ihr Freund gewesen, ihr väterlicher Freund, ich bin fünfzehn Jahre älter als sie. Der Unterschied ist zu groß.“

Pelcherzim lachte freimütig. „Du siehst nicht nach fünfunddreißig aus, Rolf. Du könntest ebensogut fünfzig wie fünfundzwanzig sein. Leute wie du werden nie alt. Du trinkst keinen Alkohol, du rauchst nicht, du bist nur aus Stahlnerven, Eisenmuskeln und sehr viel klugem Hirn zusammengesetzt und …“

„Lassen wir das Thema“, schnitt Terkellen

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/55&oldid=- (Version vom 1.8.2018)