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es einen Mann gab, zu dem Edda in grenzenloser Bewunderung aufschaute, so war es Terkellen. Ihn irgendwie herabgesetzt zu sehen, empfand sie als persönliche Kränkung. Terkellen, dem das Haus gehörte, in dem Theresa mit ihren Kindern die billige Mansardenwohnung gefunden hatte, bewohnte das erste und zweite Stockwerk des Gebäudes, lebte jedoch zumeist im Ausland und hatte sich nie um eine ärztliche Praxis bemüht, es auch nie nötig gehabt. Die meisten, die ihn nur flüchtig kannten, hielten ihn für einen Altertumsforscher mit dem Titel eines Doktors der Philosophie.

„Ein Afrikareisender, der ein von der Fachpresse außerordentlich günstig beurteiltes Werk über das moderne Innerafrika geschrieben hat, dürfte kein Dilettant sein“, verteidigte Edda den Hausgenossen mit auffallender Heftigkeit. „Terkellen ist es doch auch gewesen, der einwandfrei nachwies – was die Engländer bisher stets abstritten –, daß in Chartum kurz vor Kriegsbeginn ein Eingeborenenaufstand ausbrach, der nur mit Mühe und unter Anwendung brutalster Gewalt niederschlagen werden konnte … Das muß sich noch zu derselben Zeit ereignet haben, Mama, als du noch krank und schwach von den Strapazen deiner abenteuerlichen Flucht dort weiltest … – Terkellen wollen wir aus dem Spiel lassen“, fügte sie schnell nach einem flüchtigen Blick auf ihres Verlobten fast lauerndes Gesicht hinzu. „Auch der Gleichklang der Namen Tschandu und Tschanda soll nicht weiter erörtert werden. Hier

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)