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Kindes Eigentum geworden. Ich nahm ihn Mossala Dschin ab. Gewiß mag der Mahdi Reichtümer hinterlassen haben. Wo, – – ich weiß es nicht. Wüßte ich es, würde ich sie ausliefern.“

„Das glaube ich Ihnen, Brex.“ Der General sprach sehr bedächtig. „Etwas anderes also … Was soll aus Dscharani werden?“

„Eine große Plantage, – was sonst?!“

„Eine Plantage, – einverstanden! Und Frau Theresa und Sie, lieber Brex, und dieser verliebte Simkinson und Ihre Tochter?“

Der Tschandu blieb stehen. Sein Gesicht lag im Schatten einer Palmenkrone. Ein wehmütiges Lächeln umspielte seine dünnen Lippen. „Bewers, man soll nicht echten Wein mit verfälschtem Most mengen. Die Folgen haben wir an dem Manne gesehen, der nun wie eine räudige Hyäne irgendwo verscharrt wird. Ihnen, nur Ihnen vertraue ich es jetzt schon an: Ich werde mein Kind in aller Stille mit mir nehmen, ich weiß irgendwo dort weit im Südwesten eine kleine Oase, die noch gänzlich unbekannt ist, und …“

Bewers starrte ihn ungläubig an. „Brex, das ist ja Wahnsinn!“ unterbrach er ihn. „Bedenken Sie, Ihre Mutter war Engländerin, Sie selbst sind Engländer, das haben Sie jetzt bewiesen und was wird Tschanda dazu sagen?“

Ein stolzes Leuchten lief über des großen Tschandu intelligente Züge hin.

„Tschanda?! Sie ist mir nicht nur aus dem Gesicht geschnitten, sie ist auch innerlich mein

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/310&oldid=- (Version vom 1.8.2018)