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„Zehn Hiebe!“ sagte der General kalt. „Reißt ihm die Kleider herunter!“

Als die Schläge der Nilpferdpeitsche niedersausten und blutige Striemen hinterließen, wandte sich Bewers an die Dscharani und die Tuaregs.

„Ihr wißt, welches Doppelspiel dieser Schurke mit euch getrieben hat … Die Tuaregs überfielen das Lager und schossen die Dscharani-Wachen nieder … Er scheute kein Mittel, seinen eigenen Kopf zu retten, denn er spürte, daß es mit seiner Macht zu Ende ging. Schämt euch, ihr Krieger der Baggara, so blind gewesen zu sein!“

Mossala stand nun aufrecht da. Einer der Hiebe hatte sein Kinn getroffen … Seine Prunkkleidung hing in Fetzen. Links von ihm saß der athletische Neger, bisher sein blindes Werkzeug. Die Augen des Schwarzen waren vorgequollen, die Muskelstränge seines Halses, seiner Brust und Arme spannten sich …

Seine Fesseln zerrissen … Mit einem hellen Kreischen flog er empor. Bewers griff zur Pistole, aber die beiden Körper, die sich da am Boden wälzten, boten kein sicheres Ziel. Ein unheimliches Knacken ertönte und der Kopf Mossalas schlackerte ohne jeden Halt hin und her.

Bewers befahl den Toten hinauszuschaffen.

Das Standgericht währte keine halbe Stunde. Die Miteingeweihten Mossalas und die Hauptschuldigen ließen sich unschwer aus den vorgefundenen Geschäftsbüchern feststellen. Der General beantragte gegen zweiundzwanzig Leute, darunter auch der Scheich der Beni-Tuaregs, die Todesstrafe.

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/308&oldid=- (Version vom 1.8.2018)