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„Hilde …, – – du lebst!! Alles andere ist ja so gleichgültig. Du lebst …!!“

Er küßte sie nochmals, und unter diesem innigen Kuß schwand auch der letzte Rest von Befangenheit bei Hilde dahin. Edda trat näher. Auch ihre Augen waren von Tränen verschleiert. Wortlos umfing sie die Freundin, und sie hätte kein Weib sein müssen, wenn sie nicht sofort der Vertrauten ihrer Mädchenjahre das zugeraunt hätte, was ja doch in ihrer Seele alles andere zurückdrängte: „Hilde, – wir haben uns verlobt, Rolf und ich … Ich habe dir so viel zu erzählen … Es lag nicht an mir, daß ich zuerst ein Verlöbnis eingegangen war, das …“

„Ich weiß“, nickte Hilde und wandte sich wieder dem Bruder zu, der ihr Kind ganz sanft vom Sessel emporgehoben hatte und in den Armen hielt.

„Hektor erzählte es mir, nachdem er unsere Verfolger erschossen und wir uns ausgesprochen hatten.“

Rolf hörte es. Er empfand keinerlei Eifersucht auf Heribert Gardner, der in Eddas Leben nur eine Episode kurzer Irrungen bedeutete. Er lächelte Edda glückselig zu und reichte ihr das kleine Menschenbündel. „Ein echter Terkellen!“ sagte er absichtlich in scherzendem Tone. „Blond, blauäugig, und … der erste Terkellen“, beendete Rolf leise den Satz. „Wer auch immer der Vater sei …!“

Hilde drängte es, nun auch diese Frage zu klären. Sie deutete auf die Korbsessel in der

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/302&oldid=- (Version vom 1.8.2018)