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geflüchtet war, als sie sich vor Mossalas Zudringlichkeit nicht mehr retten konnte.“

Der Tschandu nickte unmerklich. Ihm war das alles nichts Neues mehr. Terkellen schob dagegen die anderen beiseite … „Hektor, ist Hilde hier?“

„Ja.“ Pelcherzim schaute den Freund unsicher an. „Ja, mit ihrem Kinde, Rolf. Mir hat sie ihre traurigen Erlebnisse bereits erzählt … Sie erwartet dich … und fürchtet sich.“

Terkellens grob gemeißeltes und doch so überaus männlich-anziehendes Gesicht überflog ein sanftes Lächeln.

„Fürchten? Mich? – Dazu liegt kein Grund vor … – Komm’, Edda, begleite mich … Geh’ nur voraus, Hektor. Du wirst mit mir zufrieden sein.“

Im Zimmer Doktor Ibrahims stand Hildegard Terkellen, leicht an den Schreibtisch gelehnt. Neben ihr auf einem Sessel ruhte ihr kleiner Knabe und schlief und hatte den Daumen im Mäulchen. Hilde war blaß. Trotzdem hoffte sie. Sollte ihr Bruder weniger Verständnis für die zwingende Macht der Umstände aufbringen als Hektor?! – Dann öffnete sich die Tür des großen europäisch eingerichteten Raumes, in dem vier Ventilatoren leise surrten. Edda trat ein, hinter ihr Rolf, der schnell die Tür schloß. Nur einen Augenblick machte er halt, schaute das Kind an, atmete erleichtert auf und eilte wortlos auf die Schwester zu und riß sie an seine Brust.

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/301&oldid=- (Version vom 1.8.2018)