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und nichts zu erwidern wußte, duckte den Kopf ganz tief. Es war das endgültige Ende Seiner Hoheit des brutalen Schacherers.

Terkellen fragte mit einer Stimme, die leise wie eine Metallsaite schwirrte:

„Was hast du aus meiner Schwester gemacht, du schäbiger Komödiant?! Rede!! Oder – – bei Gott: Du sollst hier selbst den Tanz des Mohns auskosten, bis kein Tröpflein deines verpesteten Blutes mehr in dir ist! – Was wurde aus meiner Schwester …?“

Es gehörte schon ein Übermaß von jahrelang und wortlos ertragenen Schmerzes dazu, eben jenes Übermaß, das urplötzlich in ungebändigten Zorn gegen den Urheber dieser seelischen Folter umschlägt, um einen Mann wie Rolf Terkellen derart haßsprühende Ausdrücke gebrauchen zu lassen. Es bedurfte jedoch auch nur eines einzigen mahnenden Wortes des Mädchens, das sein war für ewig, um ihn rasch zur Besinnung zu bringen.

„Rolf!“ hatte Edda, auf tiefste erschrocken durch diesen Ausbruch seines unbeherrschten Grimmes, ihm zugeraunt, „Rolf, – – bleibe dir treu!“

Terkellens verzerrtes Gesicht glättete sich sofort. Er blickte die Geliebte abbittend an, und nur ein trübes Lächeln zuckte noch um seinen Mund.

Der Tschandu griff ein. Er hatte sich aus seines Kindes Armen sanft gelöst, auf seinem geistvollen, blassen Antlitz lag noch der Widerschein

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/294&oldid=- (Version vom 1.8.2018)