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Feldwebel Ali führte den Patronengurt ein.

„Keinen Pardon, Exzellenz!“ nickte er, und der Schweiß troff von seiner Stirn. „Schon Doktor Ferdinand Mechlers wegen nicht, der meinen Enkel gesund machte!!“

Tschan wisperte neben Bewers: „Exzellenz, Sie gestatten, daß ich nochmals schnell des Tschandus Bade- und Umkleideraum durchsuche. Mir war’s dort, als hörte ich ebenfalls Musik, aber ich glaubte an eine Sinnestäuschung.“

„Gehen Sie mit Gott und schießen Sie wie ein Teufel, wenn es nottut!“

Der Chinese lief davon, erkletterte die Stollenwand, zwängte sich durch das Loch und umschritt die Naturbadewanne des Tschandu und fand drüben hinter Geröll einen sauber ausgehauenen Treppenschacht, der flach nach unten verlief. Er schnupperte wieder, er roch Weihrauch, Haschich und Opium, stieg abwärts und stand vor einem Filzvorhang.

Auf der zu einer schmalen Galerie mit Steingeländer ausgehauenen Terrasse des unterirdischen Thronsaales kauerten der Tschandu und Theresa. Lautlos erschien hinter ihnen, gleichfalls eingehüllt in die wallenden Rauchwolken, das zerknitterte Gesicht Tschan Kais.

Die Musik bricht ab …

Eine Stimme ertönte, die noch nie diesen drohenden metallischen Unterton gehabt hatte.

„… Ein Wort noch, Sultan …!! – – Die erste Kugel Ihnen, Sultan, sobald mich jemand anrührt …! Ich warne Sie!“

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/290&oldid=- (Version vom 1.8.2018)