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2. Kapitel.
Nach achtzehn Jahren:
Tschanda!

Draußen fauchte ein bösartiger Aprilsturm, der mit seinen Windstößen und plätschernden Regengüssen und knatternden Hagelschauern gerade die Mansardenwohnung der verwitweten Theresa von Bruck als Hauptangriffspunkt gewählt zu haben schien.

In dem kleinen Salon dieser dürftigen Behausung, der mit seiner unmodernen, zusammengewürfelten Einrichtung diese Bezeichnung kaum rechtfertigte, brannte auf dem ovalen, mit einer verblichenen Plüschdecke belegten Tisch vor dem hochlehnigen Rippssofa eine Stehlampe mit gelbem Seidenschirm und gab nur oben genügend Licht, Frau Theresa die Arbeit an der feinen Stickerei zu gestatten.

Nur die weißen, schmalen, schon etwas faltigen Hände Frau Theresas und ein Teil der bunten Stickerei waren hell beleuchtet. Der übrige Raum lag im warmen Dämmerschein, der freilich zu den Gedanken und Empfindungen der drei hier weilenden Personen wenig paßte, denn weder die scharfen, wenn auch noch immer reizvollen Züge

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/28&oldid=- (Version vom 1.8.2018)