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Theresa war sofort bereit, dem alten Boma zu folgen, der ihr lediglich mitteilte, er solle sie zum Herrn der Steine führen. Sie ahnte, wer dieser Mann sei, von dem Edda im Tone begeisterter Bewunderung gesprochen hatte …

„Herrin, hülle dich in einen dunklen Mantel und nimm deine Waffen mit“, bat der Halbneger flüsternd.

Sie wateten durch die Zisterne, sie kletterten über Geröll und Mauern, sie krochen auf allen Vieren, und Frau Theresas zarte Hände spürten scharfe Gesteinkanten und Dornen. Aber all das machte ihr nichts aus. Ihre Gedanken liefen weit vor ihr her wie geflügelte, zu Lebewesen umgeformte Sehnsuchtsträume.

Sie kamen glücklich an den Wachen vorüber, und an der äußersten Nordwestgrenze der Oase, wo nur noch Gebüschstreifen sich in den Tarfid el Imar hineinschoben, bog der ortskundige Alte nach rechts ab und half seiner Begleiterin in eine tiefe Regenrinne. Kaum waren sie darin verschwunden, als weit vor ihnen ein Reitertrupp dahinjagte, so daß der zum Teil felsige Boden dröhnte und die Hufe dumpf klapperten.

Osmali hatte halt gemacht und horchte, schüttelte etwas verständnislos den Kopf, kletterte bis zum Rande empor und hielt Ausschau. Seine scharfen Augen bemerkten nur noch einen dunklen Klumpen, der sich schnell gen Westen bewegte. Er kehrte zu Theresa zurück, winkte ihr und schritt wieder voran. Plötzlich gewahrte Theresa unter der überhängenden Talwand eine Reihe glitzernder

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/253&oldid=- (Version vom 1.8.2018)