Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/248

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Punkten in Stellung gebracht worden, der Sultan lag in seinem Zelt, hatte eine Kampferspritze bekommen und war trotz des Blutverlustes leidlich frisch, nur das Sprechen fiel ihm schwer. Die Leichen wurden abseits zusammengetragen, zumeist Tuaregs vom Beni-Stamm, der die Hochplateaus nordwestlich von Dar Fur bewohnt, alles sehnige hohe Burschen, verschrien als Räubergesindel, dabei fanatische Moslim.

Bewers gönnte sich keine Ruhe. Das Verschwinden Frau Theresas und Eddas, Pelcherzims und Tschans konnte um so weniger aufgeklärt werden, als Gardner noch immer infolge seines schweren Lungenschusses besinnungslos war. Der General und ein Major, Kommandant der nächsten Militärstation, schritten im Morgengrauen düster und ernst gen Norden bis zur Pforte der Leprasiedlung. Bewers kaute an seiner erloschenen Zigarre und sprach nur in abgehackten Sätzen.

„Zum Henker, – wie soll ich dem Kerl etwas beweisen?!“ grollte er.

„Exzellenz haben recht – wahrscheinlich recht. Er hat sich den linken Arm kaputt schießen lassen: Bestellte Arbeit!“

„Und ob!! Aber wo kamen die verfl… Beni-Schufte in solchen Massen her?! Unsere Spionage klappt nicht, Major! Ich sollte abgekehlt werden … gerade ich, das ist mir ganz klar.“ Er blieb stehen. Er schnupperte, sog immer lauter die Luft durch die Nase ein und betrachtete den vielfach zerwühlten Sandboden vor dem Eingang

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/248&oldid=- (Version vom 1.8.2018)