Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/244

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Exzellenz, – – Überfall!!“ brüllte er unnötig laut.

Aus Bewers’ Zelt tauchte nur der Feldwebel Ali auf.

„Ali, wo ist der General?“ schrie der Sultan den athletischen Nubier an.

„Exzellenz revidiert die Posten, Hoheit“, log Ali kalten Blutes und schnellte vorwärts hinter den nächsten Palmenstamm.

Mossala Dschin, dessen Leibgarde bereits das Feuer erwiderte, duckte sich und ließ sich durch seinen Diener vorwärtsgeleiten, taumelte jedoch nach wenigen Schritten zur Seite, während sein Diener die Arme in die Luft warf und schwer vornüberschlug und stillag. Der Sultan kroch zum nächsten Stein, legte seine Büchse auf den Oberrand und zielte nur mit der rechten Hand auf die Angreifer, die wie Schatten von Baum zu Baum glitten.

Das unregelmäßige Geknatter wuchs immer stärker an, — Mossala Dschins linker Arm hing schlaff herab, aus dem dünnen Ärmel tropfte Blut, und General Bewers, der den Verräter bereits vor Kimme und Korn hatte und die erste Kugel ihm verabfolgen wollte, ließ die Büchse kopfschüttelnd wieder sinken. Er war nun doch unsicher geworden, die Dinge verwirrten sich für ihn, er beobachtete genau, daß der Sultan einen der Tuaregs niederschoß, leider auch, daß Feldwebel Ali langsam zusammensackte.

Der Feind war bereits im Lager, die meisten Leute des Sultans waren tot, oder verwundet,

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/244&oldid=- (Version vom 1.8.2018)