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der halb überwucherten Schlucht hinein, nahm seinen Weg mit größter Sicherheit auch im Dunkeln abwärts und beobachtete, unten angelangt, den immer enger werdenden Kreis der Reiter, die nach Tuaregsitte Gesichtstücher trugen und mit modernen Karabinern bewaffnet waren. Er drängte sich in ein Gebüsch hinein, vernahm nun von der Oase her das unregelmäßige Knattern von Schüssen und lächelte grimmig …:

„Bewers’ Gegenmaßregeln kommen zu spät – wie immer!!“

Gerade vor ihm trabte ein einzelner Reiter näher heran und rief zur Kuppe empor:

„Ergebt euch! Wenn auch nur ein einziger Schuß fällt, werdet ihr getötet!“

Terkellen starrte noch immer beim flackernden Flämmchen des Taschenfeuerzeugs Simkinsons auf den beschriebenen Zettel, da seine Aufmerksamkeit durch den von Ain Halfa herüberklingenden Lärm der Schüsse wiederholt abgelenkt worden war. Er vermochte die arabischen Sätze bequem zu lesen, der Sinn blieb ihm unklar. Er vermutete nur, daß es sich um eine Stelle aus irgendeiner Sure des Korans handelte. Die neben ihm stehenden Geschwister Bruck und der Hauptmann mit dem linken zerschossenen Arm in der Schlinge verrieten immer stärkere Ungeduld und Sorge, da das Geknatter des Gewehrfeuers ständig wuchs.

„Terkellen, was entziffern Sie da?“ fragte Simkinson unwillig. „Reden Sie endlich!“

Rolf Terkellen schob das Blatt Papier in die Tasche und blickte den Hauptmann grübelnd an.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/237&oldid=- (Version vom 1.8.2018)