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rasch zur Seite. Sie war nicht im geringsten überrascht, den „Herrn der Steine“ sogar hier oben und jetzt in dieser kritischen Stunde vorzufinden. Erfreut streckte sie ihm die Hand hin.

„Ihre Gegenwart gibt mir die Gewißheit“, sagte sie in ihrer freimütigen Art, „daß Sie uns beschützen und retten werden.“ Und zu den drei anderen gewandt. „Es[1] ist der Herr der Steine, wie Osmali ihn nennt …“

Terkellen musterte den Mann mit besonderem Interesse. Von dem Gesicht des Herrn der Steine war wenig zu sehen, und von dessen Figur noch weniger. Der weite dunkle Kapuzenumhang, dem ein zarter Duft des so ölhaltigen Steppenjasmins entströmte, ließ die Gestalt fast klein erscheinen. Aber Terkellen war sich seiner Sache sicher. Schon die verfängliche Hast, mit der der Fremde Tschandas Hand wieder freigegeben hatte, nahm Terkellen als Beweis der Richtigkeit seiner Vermutung hin. Daran änderte auch die Tatsache nichts, daß der Mann nur sehr zurückhaltend in wenig fließendem Englisch erklärte, Miß Tschanda überschätze seine Macht. Er rate nur dazu, auf jeden Widerstand zu verzichten, der angesichts der Zahl der Gegner doch zwecklos sein würde.

„Ihr Leben wird unbedingt geschont werden“, meinte er sehr bestimmt und zeigte auf den aufgespießten Zettel. „Miß Tschanda wird ihn nicht lesen können. Es ist Arabisch … Bewahren Sie ihn sorgfältig auf, Mr. Terkellen …“

Hiermit hob er verabschiedend die Hand zum Gruße und glitt wie ein Schatten in das Dunkel


  1. Vorlage: E
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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/236&oldid=- (Version vom 1.8.2018)