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und sie sanft an sich zog. Er kannte ihre Abstammung von dem Tschandu Oliver Brex, er stieß sich nicht daran, obwohl ihr Vater doch farbiges Blut in den Adern gehabt hatte und obwohl die Engländer in dieser Hinsicht so äußerst streng denken. Es war nichts irgendwie Spekulatives, Berechnendes in diesen ihren blitzschnellen Gedankengängen, es war nur Tschandas Art, alles klar zu überschauen und dann erst sich zu entscheiden. Hatte sie sich entschieden, so kam ihr anderes Ich zu seinem Recht, und Percy Simkinson war entzückt und beglückt über die keusche Glut ihres ersten Kusses, über die weiche, schmachtende Innigkeit dieser heißen Lippen und über das Beben, das über ihren jungen Leib lief, als er sie auf seinen Schoß hob und die kräftige, biegsame Gestalt an sich preßte und den Druck ihres festen, jungen Busens durch sein dünnes Seidenhemd verspürte.

Minuten währte es, bevor Tschanda ihn mit einem verwirrten, verschämten Lächeln von sich drängte. Mit spitzbübischer Keckheit nahm sie dann seinen Kopf in ihre warmen Hände, blickte ihm tief in die Augen und flüsterte stolz: „Percy, du bist der erste Mann, der mich küssen durfte … Auch du erhältst mich unberührt … Ich finde nur, du lieber Unband, daß du bereits überraschend gut Bescheid weißt, wie man …“, – aber das weitere behielt sie doch wieder für sich, schmiegte sich an ihn und hauchte nur: „Es ist wie ein Traum, Percy … Ich bin unendlich glücklich!“

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/232&oldid=- (Version vom 1.8.2018)