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seines Generals genoß und in alles, was den Kampf gegen den Sultan betraf, eingeweiht war.

„Ja, ich …!“ erklärte er belustigt, weil sie plötzlich so ängstlich die Distanz zwischen ihnen vergrößert hatte. „Sie liebe kleine Samariterin sehen hier einen Mann neben sich, der sich rühmen darf, bisher der holden Weiblichkeit im großen Bogen aus dem Wege gegangen zu sein. Der Bogen ist sogar so groß, daß ich nicht einmal einen seidenen Unterrock je gestreift habe, – – erstaunlich, nicht wahr?“

„Werden Sie nicht frech …!“ empörte sich Tschanda, aber die Empörung klang nur sehr matt. Um das heikle Thema zu beenden, fügte sie sehr schnell hinzu: „Sagen Sie mir lieber, was Sie von dem „Herrn der Steine“ halten?“

„Gern“, nickte Percy heimlich schmunzelnd. „Zuerst müssen Sie mir aber erklären, ob dieses „Lieber“ in Ihrem Anfangssatz groß oder klein geschrieben werden darf. Wird es groß geschrieben, muß ein Komma davor stehen, dann lautet der Satz: „Sagen Sie mir, Lieber …“ – und so gefiele mir der Satz am besten.“ Dann fuhr er sofort in völlig verändertem Tone, der deutlich eine gewisse innere Ergriffenheit verriet, hinzu: „Meine Kameraden nennen mich den lachenden Philosophen … Gewiß, ich nehme das Leben, notfalls auch das Sterben, von der heileren Seite. Nur eins nehme ich überaus ernst: Die Liebe! Ich bin fest davon überzeugt, daß die Vorsehung je zwei Menschen füreinander bestimmt hat und

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/229&oldid=- (Version vom 1.8.2018)