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Stachelmimosen so eng umsponnen war, daß dieses zehn Meter hohe Naturwunder im Fernglas wie ein grellroter Strich sich ausnahm. – Terkellen war der Abschied von Edda unendlich schwer geworden, aber es mußte sein, er wollte eine Entscheidung herbeiführen, und Edda sollte dabei helfen. Er hatte in Osmalis Hütte weder ihr noch Tschanda noch Simkinson verschwiegen, daß die „Tuaregs“ vielleicht verkleidete Dscharanikrieger gewesen seien und daß, falls Edda nicht im Lager bei Ain Halfa sich einfände, der heimtückische Mossala Dschin vermuten würde, sein Anschlag auf sie sei geglückt. Dies jedoch sollte verhindert werden, der Sultan mußte völlig im ungewissen darüber bleiben, was wirklich geschehen war. Nur so würde er sich zu einem übereilten Schritt drängen lassen, nur so würde er sich Blößen geben, die zu seiner restlosen Entlarvung dienen könnten. Terkellen wußte ja nun von Hauptmann Simkinson, daß Bewers alles andere als ein Freund Seiner Hoheit war und daß auf der nächsten Militärstation genügend Truppen konzentriert waren, jede Gewalttat des Sultans im Keime zu ersticken. Simkinson, dieser glänzende Soldat und noch glänzendere Schauspieler, hatte Terkellen auch von Bewers’ Brieftauben Mitteilung gemacht. Rolf glaubte daher, keinerlei Risiko auf sich zu nehmen, als er durch Eddas Entsendung ins Ain Halfa-Lager die Ereignisse beschleunigt in Fluß bringen wollte.

Er kannte Mossala Dschin noch immer nicht genügend. Der hellbraune Araberfürst und Nachkomme

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/221&oldid=- (Version vom 1.8.2018)