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13. Kapitel.
Der Gefangene in Ketten.

Der Sultan rief Bewers zu sich. „Exzellenz, Miß von Brucks Abenteuer[1] erfordert gewisse Vorsichtsmaßregeln. Wir wollen die Damen nicht weiter beunruhigen. Begleiten Sie mich bitte zum Tor der Leprasiedlung. Ich werde mich dorthintragen lassen.“ Er sprach sehr leise, und der General entgegnete ebenso gedämpft. „Sie wollen Verstärkungen herbeordern, – ich kann Ihnen nur beipflichten, auch ich fürchte, wir gehen ernsten Stunden entgegen.“

Der Haupteingang zu der Leprakolonie Ain Halfa bestand aus zwei Stacheldrahttoren, die, mit einem Zwischenraum von acht Metern errichtet, einem Käfig glichen. Am linken Eisenpfosten des äußeren Tores waren eine elektrische Glocke und in einem regendichten Kasten ein Telefon angebracht. Um eine Flucht der Kranken noch mehr zu erschweren, hatte man hinter dem hohen Drahtzaun Dornen und Mimosen angepflanzt, die infolge guter Bewässerung bereits einen stellenweise schulterhohen Innenwall bildeten.

Der Sultan läutete, öffnete dann den Zinkblechkasten und hob den Hörer ab. Bewers stand

  1. Vorlage: Aberteuer
Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/207&oldid=- (Version vom 1.8.2018)