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sei ja schließlich hier kein Neuling wie etwa Heribert Gardner.

Gardner nahm diesen Nadelstich mit einer ernsten Verbeugung hin. „Vielleicht habe ich sehr viel zugelernt, Edda … Wir wollen abwarten.“

„Da bin ich aber wirklich neugierig“, sagte Edda leicht ironisch. „Übrigens habe ich deinen Verlobungsring geopfert. Ich hoffte, die Tuaregs dadurch aufhalten zu können, daß ich den Ring irgendwo ins Geröll warf. Er wird kaum wiederzufinden sein. Du bist mir doch nicht weiter gram deswegen?!“

„Nein.“ Gardner schaute sie fest an. „Ich wünsche dir, daß du anstelle meines Ringes einmal einen besseren und für dich passenderen erhältst. Möglich, daß ich auch diese Selbstverleugnung erst hier im Sudan mir aneignen konnte.“

Edda verstand ihn. Sie errötete, streckte ihm freimütig die Hand hin und meinte dankbar und sogar etwas gerührt: „Das war ein hübsches Wort von dir … Bleiben wir Freunde, Heribert.“

General Bewers lächelte unmerklich. Er war nicht blind. Dieses famose Mädel liebte Terkellen. Und Gardner hatte sich soeben sehr anständig und vornehm benommen und Edda freigegeben. Die Bemerkung von dem für Edda „passenderen“ Ring war in ihrer wirklichen Bedeutung nicht schwer zu ergründen.


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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/206&oldid=- (Version vom 1.8.2018)