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Bedauerns mit gut geheuchelter Teilnahme an, fragte jedoch im selben Atem, ob es sich wirklich um Tuaregs gehandelt haben könnte.

Edda trank, betupfte sich die Lippen, schob die Kapuze des Burnus mehr nach hinten, so daß ihr zerzaustes Blondhaar in üppigen Wellen sichtbar wurde, und entgegnete achselzuckend, sie habe noch nie echte Tuaregs gesehen, allerdings hätten die Reiter sämtlich Pferde besessen und Gesichtstücher getragen.

Bewers beobachtete Edda nicht als einziger ganz heimlich, jedoch um so schärfer. Niemandem, der mit Edda bisher in Dscharani einige Tage zusammen verlebt hatte, konnte es entgehen, daß ihre Augen heute hier einen tiefen, schwer zu deutenden Glanz zeigten und daß ihre ganze Schilderung ihres Unfalls und kleinen Abenteuers von einer heiteren, fast glückseligen Wärme durchstrahlt war, als ob ihr Erlebnis ihr eine den Umständen nach unverständliche Freude bereitet hätte. Als Bewers dann wissen wollte, ob sie irgendwo frische Dromedarspuren entdeckt habe oder vielleicht sonstwie über Terkellens Verbleib etwas angeben könnte, erklärte sie leichthin, Doktor Terkellen sei alter Sudankenner und würde auch mit Tuaregs fertig werden … „Weshalb sondert er sich derart von uns ab?!“ fügte sie mit gut gespielter Gleichgültigkeit hinzu. „Ihre Ritte mit ihm in die Berge, Herr Pelcherzim, mußten ja schließlich einmal einen Zwischenfall heraufbeschwören“, warf sie dem Sportberichterstatter scheinbar sehr offenherzig vor und wiederholte nochmals, Rolf Terkellen

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/205&oldid=- (Version vom 1.8.2018)