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nur lustig machen. Der Wachtturm muß sofort durchsucht werden. Irgend jemand hatte den Aasgeier schon vorher gefangen und ihm jetzt erst den Pfeil in die Brust gestoßen.“

„Ganz meine Ansicht“, nickte Bewers gleichgültig. „Ihre Leute werden nur nichts finden, fürchte ich. Inzwischen wollen wir es uns im Zeltlager gemütlich machen, die Zelte dürften bereits aufgestellt sein. Kommen Sie, gnädige Frau, die Fahrt hat Sie erschöpft …“ Und galant wie immer bot er Theresa den Arm und schritt mit ihr die verfallene Treppe hinab, machte nun auf einer der Zwischenbastionen, die einen teilweisen Überblick über die Leprakolonie gewährte, eine Weile halt und erklärte Theresa nochmals die Notwendigkeit, die vom Aussatz Befallenen aufs strengste abzusondern.

„… Der Sultan hatte die Kolonie einem deutschen Arzte namens Ferdinand Mechler unterstellt, der leider vor kurzem einem Unfall zum Opfer fiel, wie Sie ja schon gelegentlich in Dscharani gehört haben. Jetzt leitet ein arabischer Arzt aus Kairo diese Siedlung, und Mossala Dschin ist mit ihm außerordentlich zufrieden, was doch zweifellos eine Empfehlung für den neuen Doktor bedeutet.“

Theresa schaute mit Hilfe eines Fernglases über den hohen Stacheldrahtzaun hinweg, konnte jedoch nur einzelne Hütten, wenige Menschen in den Feldern und lediglich das Dach des großen Verwaltungsgebäudes und dessen Turm deutlich erkennen. Bäume und hohes Buschwerk hinderten

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/199&oldid=- (Version vom 1.8.2018)