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Staubschichten und Hängegewächsen Wandmosaikgemälde gefunden, die ganz zweifelsfrei altrömischen Ursprungs waren.

Friedrich von Brucks Grab befand sich mitten in dem sauber ausgeräumten Hofe des Kastells und bestand aus einer schwärzlichen Graniteinfassung und aus einem großen Naturblock von silbern schimmerndem Gneis. Eine schlichte Inschrift in deutscher und englischer Sprache gemahnte an den Heldentod des ernsten Gelehrten und seiner Begleiter.

Um die sechste Nachmittagsstunde, als die Sonne soeben hinter regenverheißendem Gewölk verschwunden war, belebte sich der Hof des Kastells mit Mossala Dschins Gästen. Der Sultan war in einem Feldstuhl von seiner Leibwache über die verfallene steile Treppe nach oben getragen worden und hielt sich mit den übrigen im Hintergrunde, während Theresa, die im Arm einen Buschen blühender Zweige hielt, zunächst allein dem Grabe zuschritt, dort eine Weile gesenkten Kopfes verharrte und dann das Grab bedächtig schmückte.

Diese Frau, die bisher nie völlig von den kleinen Eitelkeiten und Schwächen ihres Charakters sich hatte befreien können, heuchelte nicht, als die Erinnerungen an jene grauenvolle Nacht, wo der Angriff auf die Expedition erfolgte, jetzt ihre Augen mit Tränen füllten. Sie ließ heute dem Gatten, der als Mann zu sehr in seinen wissenschaftlichen Forschungen aufgegangen war, endlich volle Gerechtigkeit widerfahren. Ihre Naturen waren

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/193&oldid=- (Version vom 1.8.2018)