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mit größter Glaubwürdigkeit vor. Insgeheim beobachtete er andauernd unter den wie vor Erschöpfung herabgesunkenen Lidern das Gesicht des Sultans, der wie stets in seinem Liegestuhle zwischen Kissen und Decken ruhte und noch immer den nicht völlig Wiederhergestellten spielte. Er bemerkte auch, daß in Mossala Dschins dunklen, langbewimperten Augen zuerst ein triumphierendes Leuchten erschien, dann jedoch ein Ausdruck von Unruhe und Besorgnis, als Bewers weiterfragte:

„Wo geschah das, Pelcherzim?“

„Im Nordostteil des Dschebel, irgendwo auf einem der vielen Plateaus …“

Der General war erstaunt. „Im Nordosten?! Ich denke, Ihr Jagdgebiet liegt im Süden.“

Jetzt meldete sich der Chinese in seiner stillen, unaufdringlichen Art und gab den Dingen eine neue Wendung. „Mir sei erlaubt darauf hinzuweisen, daß Miß Edda und Hauptmann Simkinson fehlen … Hat sich Miß Edda entfernt?“

Gardner, der gemacht nachlässig an einer Zigarette sog, meinte ärgerlich: „Sie hatte wieder einmal ihren Kopf für sich und ist vorausgeritten. Im übrigen geht Sie das gar nichts an, Tschan …“

Der Chinese verbeugte sich. „Entschuldigen Sie, Mr. Gardner, — es geht mich sehr viel an. Mein Herr verlangt von mir offene Augen.“ – So bescheiden auch das klang, die versteckte Drohung im letzten Satz war unverkennbar.

Pelcherzim wandte sich an den General, der

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/164&oldid=- (Version vom 1.8.2018)