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Vaters einsames Grab zu führen und …“ – jetzt zögerte sie doch, ihre ehrgeizigen Hoffnungen einzugestehen – „und mich zur Sultana von Dscharani zu machen. Deshalb folgte ich ihm …“

Terkellen betrachtete sie mit stiller Anteilnahme. „Armes Kind, ist Ihnen denn nie der Gedanke gekommen, Zeerten könnte mit dem Sultan gemeinsame Sache machen und nur Ihren Haß künstlich nähren und durch das teuflische Droß noch steigern, nur um ganz andere Absichten zu verwirklichen?!“

Das junge Mädchen, das sich bei seinen letzten Sätzen halb erhoben hatte, sprang nun vollends auf die Füße.

„Absichten, Herr Doktor?! Welche?! Sprechen Sie! Ich bin ehrlich gewesen! Seien Sie es auch!“

Terkellen nahm ihre kleine schmale Hand und entgegnete begütigend. „Kind, der Tschandu Brex, Ihr Vater, muß vorausgesehen haben, daß Mossala Dschin ihn verdrängen wollte, und da mag er, so vermute ich, rechtzeitig die Schätze des letzten Mahdi, die recht beträchtlichen Wert gehabt haben sollen, beiseite geschafft haben … Van Zeerten, behaupte ich weiter, weiß genau, daß Ihr Vater noch lebt, von Mossala Dschin gefangen gehalten wird, und beider Absicht ging eben dahin, durch Sie Ihren Vater zu zwingen, das Versteck anzugeben.“

Tschanda lachte belustigt auf. Ihre Heiterkeit war vollkommen natürlich und ungezwungen. „Aber Herr Doktor, daran glauben Sie doch selbst

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/161&oldid=- (Version vom 1.8.2018)