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wir das Thema. Sie sind in Ihrer Eitelkeit gekränkt, Bewers … Das ist’s … Mit Ihnen hat die schöne Frau noch keine Spaziergänge in die verschwiegene Dunkelheit unternommen.“

Bewers verneigte sich steif vor dem Major und schritt davon. Er glaubte Oliver Brex richtiger einzuschätzen, als diese blinden Herren vom Gouvernement den bleichen Missionar kannten. Der Hauptmann hatte schon seine Gründe dafür, Oliver Brex mit Argwohn zu verfolgen. Gerade er, dem es oblag, mit seinen tapferen Dromedarreitern endlose Patrouillenritte zu unternehmen, traute den Reverend nicht über den Weg. Aber Beweise gegen ihn besaß er nicht. Sein Verdacht war mehr gefühlsmäßig und vielleicht dadurch berechtigt, daß Oliver Brex’ unnatürlich blasse Gesichtsfarbe stets einen merkwürdig gelblichen Schimmer hatte und der Halbmond seiner Fingernägel schwach opalisierte.

„… Der Bursche hat ein Quäntchen Araber- und Negerblut in den Adern“, hatte Charly Bewers gefolgert.

Er traute keinem Mischling, und mochte die Blutverfälschung auch nur noch so dünn sein und der Betreffende in Oxford studiert haben und nebenher den Doktortitel führen dürfen, den Oliver Brex freilich niemals benutzte. –

Im Schatten des Pavillons der Tennisplätze, deren weiße Kalkstriche und straff gespannte Netze im Mondlicht wie eine Schändung der wundervollen blütenfrohen Bäume und Büsche ringsum sich ausnahmen, hatte Oliver

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/16&oldid=- (Version vom 18.1.2021)