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sich mal gefälligst den alten Osmali genauer betrachten wollen: Eigentlich sollte mir ja genau so zu Mute sein wie ihm! Er hat Angst vor seinem Auftraggeber, und ich müßte diesen Mann ebenso fürchten, obwohl er, mir nichts zuleide tat, im Gegenteil. Er war’s ja, der mich diesem Holländer regelrecht entführte, nachdem wir kaum gelandet waren … Er war’s auch, der mich in Osmalis Hütte unterbrachte, er wollte jetzt, daß ich heimlich nach Dscharani geschafft würde, und er erteilte mir auch bestimmte Anweisungen, die mir im Endzweck unklar blieben. Mehr kann ich Ihnen beim besten Willen nicht erzählen … Ich weiß nichts mehr, über Nebensächliches verliere ich keine Worte …“

„Und wer war dieser Mann?“ forschte Terkellen scheinbar gleichgültig. „Nach Osmalis Angst zu schließen, muß er so etwas wie der leibhaftige Gottseibeiuns sein.“

„Ich sah ihn nur zweimal und nur nachts, Herr Doktor“, erwiderte Tschanda bereitwilligst, und ihr Gesichtchen bekam dabei einen so nachdenklichen Ausdruck, als ob sie ihr ganzes Erinnerungsvermögen zusammenraffte, um Terkellen recht erschöpfend Auskunft zu geben. „Jedenfalls ist der Mann ein älterer Beduine mit grauem, fast weißem Spitzbart, spricht nur sehr gebrochen englisch und hat seinen Kopf mit einem Schleier umhüllt. Vielleicht weiß Osmali Genaueres über ihn … Ich habe von dem Manne nur den Eindruck gewonnen, daß er unter den Eingeborenen viele geheime Anhänger besitzt und daß man ihm

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/158&oldid=- (Version vom 1.8.2018)