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Richtlinie für ein zweckmäßiges, ferneres Verhalten zu finden. Hilde hatte nicht einmal zugeben wollen, daß der Sultan damals ihre Entführung veranlaßt hatte. Pelcherzim und Tschan trafen in Dscharani[1] wieder mit Terkellen zusammen, der den gefundenen ausgeglühten Büchsenlauf nie mehr erwähnte. Selbst Hektor und dem Chinesen gegenüber zeigte er sich von einer oft verletzenden Wortkargheit und bestimmte über sie mit einer Selbstverständlichkeit, als ob er es nicht einmal nötig hätte, ihnen den wahren Zweck der täglichen Jagdausflüge zu verraten. Nur das beklemmende Schuldbewußtsein, den Freund zu täuschen und ihm über die angeblich geflüchtete junge Araberin Lügen aufgetischt zu haben, hielt Pelcherzim davon zurück, sich gegen diese Behandlung aufzulehnen.

Die drei Reiter befanden sich hier auf diesem Plateau ungefähr in einer Höhe mit der weiter südlich in der Wüste gelegenen Oase Ain Halfa. Auch heute hatten sie des Sultans geschickte Spione mühelos abgeschüttelt. Terkellen bog jetzt nach rechts ab. Die Gegend war völlig unbewohnt, und die kahlen rötlichen Felsen warfen die Hitze der stechenden Sonnenstrahlen um diese Stunde atembeklemmend zurück. Terkellen schonte weder sich noch sein Tier noch seine Freunde. Er wollte Mossala Dschin entlarven, alle teuflische Schlauheit sollte dem Sultan nichts helfen, der Tag der Abrechnung würde kommen.

Finster vor sich hinbrütend und trotzdem die Augen überall, alle Sinne angespannt, beobachtete


  1. Vorlage: Tscharani
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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/153&oldid=- (Version vom 1.8.2018)