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Fatimas Gazellenaugen füllten sich langsam mit Tränen. Ihr Kopf neigte sich noch scheuer nach vorn.

„Mir fehlt nichts, Herrin“, erwiderte sie lauter als nötig. „Mir fehlt gar nichts … Ich bin glücklich, dir dienen zu dürfen.“

Edda wurde schon durch den überflüssigen Kraftaufwand der Stimme Fatimas etwas stutzig. Plötzlich begriff sie dann … Das braune Kind hatte den Arm etwas gehoben und deutete mit dem abgespreizten Daumen nach der Tür. Es war eine ganz unauffällige Geste. Der Lauscher hinter der Tür konnte davon nichts wahrnehmen.

Edda traf durchaus den hier nötigen harmlosen Ton, als sie lächelnd erklärte, sie freue sich herzlich, daß Fatima sich glücklich und zufrieden fühle … „Ich werde nun nach unten frühstücken gehen, Fatima … Mittags lege mir meinen Reitanzug zurecht. Der Besuch der Oase Ain Halfa, wo sich auch das Grab meines Vaters befindet, soll nun nicht länger hinausgeschoben werden.“

Sie schritt zur Flurtür, öffnete sie, fand den hellen Flur völlig leer, schloß die Tür wieder und drehte sich nach Fatima um.

„Wer?!“ fragte sie kurz.

„Francois“, hauchte Fatima angstvoll.

„Und er zwingt auch dich zum Spionieren?“

„Ja …“

„Weshalb gehorchst du ihm …?“

Fatima öffnete die Lippen, wollte etwas entgegnen, brachte jedoch kein Wort hervor.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/144&oldid=- (Version vom 1.8.2018)