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meiner Schwester wegen hier, gnädiges Fräulein … – Es freut mich, daß Sie eine so günstige Witterungslage während Ihres Fluges hierher überall antrafen … Wir wurden leider unterwegs aufgehalten. Wie gefällt Ihnen Dscharani?“ – Diese seine rücksichtslose Art, das Gespräch sofort auf unpersönlichere Dinge abzubiegen, hätte Edda von Bruck wohl aufs neue empört, wenn sie nicht deutlich beobachtet haben würde, daß er die Gruppe drüben – den Sultan, Bewers, Gardner, Theresa und Pelcherzim, nicht einen Moment aus den Augen ließ und offenbar möglichst viel von deren Unterhaltung auffangen wollte. – Die folgenden Tage bestärkten sie nur in der Annahme, daß Terkellen sich mit bestimmten Absichten trüge, die seine ganzen Gedanken in Anspruch nahmen und ihm für nichts anderes Zeit ließen. Er wohnte mit Pelcherzim und Tschan weit ab vom Palast in einem Parkhäuschen dicht am Seeufer, wich ihr geflissentlich aus, schreckte auch die andern durch seine wortkarge, gereizte und wohl bewußt unliebenswürdige Stimmung ab und war zumeist mit Pelcherzim und Tschan hoch zu Dromedar unterwegs und kehrte nie ohne Jagdbeute von diesen Ausflügen zurück.

Während sie nun eiligst ihre Morgentoilette vollendete, fügte es sich, daß sie sich einmal weit zum Fenster hinauslehnte und durch eines der halb hochgeklappten Fenster des Verandadaches Teile der Unterhaltung zwischen dem Sultan, Bewers und ihrem Verlobten auffing. Die drei mußten allein sein und wohl schon gestern dasselbe Thema

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/140&oldid=- (Version vom 1.8.2018)