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Bewers wieder hatte das Peinliche dieses Wiedersehens durch seine etwas laute, polterig-joviale Art abgeschwächt, hatte sich bei Mossala Dschin für die Vernichtung des geheimen Senders bedankt und den Sultan gleichzeitig zu seiner schnellen Wiederherstellung beglückwünscht. „Es wäre jammerschade gewesen, Hoheit, wenn Sie durch die Explosion des Baobab das Leben eingebüßt hätten … Sie sind noch zu weit höheren Dingen berufen.“ Er lächelte dazu und zeigte seine prächtigen gesunden Zähne. Terkellen hatte aufgehorcht. Edda sah es … Sie kannte ihn. Irgend etwas in Bewers’ harmlosen Worten schien ihn stutzig gemacht zu haben. Dann gab es sehr bald eine günstigere Gelegenheit für sie, Terkellen unter vier Augen zu sprechen. Er hatte sich verschlossener und ernster denn je in die entfernteste Verandaecke zurückgezogen und spielte hier mit einem der zahmen Affen. Edda trat zu ihm. Bewers’ laute Stimme berichtete gerade dem Sultan von Tschandas Flucht aus Berlin. Mossala Dschin lächelte nur. „Van Zeerten? – Kenne ich nicht …“ – Dann hatte Edda freimütig Terkellen die Hand hingestreckt. „Ich danke Ihnen, daß auch Sie sich um Tschanda bemühen, Herr Doktor …“, – sie sprach so herzlich, daß Terkellen ihr die Reue über ihr schroffes Benehmen in Berlin beim letzten Zusammensein in der Diele seiner Wohnung anmerken mußte. – Er gab ihre Hand fast verletzend schnell wieder frei, schaute sie nur flüchtig aus harten Augen an, blickte zur Seite und meinte ablehnend: „Ich bin in der Hauptsache

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/139&oldid=- (Version vom 1.8.2018)