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und recht schweigsamen Kriegern an, daß sie Eile hatten, das Wadi zu verlassen. Er beobachtete sie insgeheim, überwachte die Herstellung der Tragbahre, und ihm entging es auch nicht, daß sie ganz leise miteinander flüsterten und immer wieder scheu nach den Resten des Baobab hinüberblickten.

Tschan brachte ihm das Nötigste, was er nach Dscharani mitnehmen wollte. Der Chinese war bekniffen und verlegen, Terkellen fühlte, daß Tschan ihm etwas verheimlichte. Er besaß Menschenkenntnis genug, gerade des Chinesen verändertes Benehmen auf eine sehr triftige Ursache zurückzuführen. In diesem Falle freilich irrte er sich über die Gründe, die des treuen Tschan Verhalten so spürbar beeinflußten.

„Tschan!!“

Der Alte hob den Kopf.

„Machst du dir Vorwürfe, weil du dem Sultan das Benzin überließest? Glaubst du etwa, die Araberin sei in den Baobab zurückgekehrt und dort mit verbrannt?“

Tschan war auf seine Art ein Philosoph. „Herr Doktor, die Dscharani wollten morden, das ist mir hinterher klar geworden.“

Rolf Terkellen nickte kurz. „Das wollten sie. Die Araberin muß für sie irgend eine Gefahr bedeutet haben. Schaut euch hier nach ihr um, sobald ich mit dieser braunen Bande unterwegs bin. Sie kann nicht weit geflohen sein, diese Fremde. Du verstehst etwas von Fährtenlesen. Ich verlasse mich auf dich.“

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/130&oldid=- (Version vom 1.8.2018)