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Ich will jetzt ganz offen sein. Zeerten ist zweifellos Rauschgiftschmuggler und bezieht aus dem Sudan große Mengen Opium, wir konnten ihn jedoch nie überführen. In Chartum wohnt da ein alter Grieche Themistokles Menelos, der …“ – abermals hatte er Frau Theresa scharf gemustert … „gnädige Frau“, führte er den begonnenen Satz in veränderter Form zu Ende, „kennen Sie den Griechen von früher her? Nach unseren Informationen war er 1914 an dem Aufstand in Chartum irgendwie mitbeteiligt, sollte sogar vor ein Kriegsgericht gestellt werden, schwindelte sich aber sehr geschickt heraus …“

Theresa fühlte, daß sie blaß geworden war. Ob sie Menelos kannte!! Der Tschandu hatte sie ja damals nach jenem Gartenfest beim Gouverneur in Menelos’ Teestube bestellt, wo er ihr nochmals in seiner bezwingenden Art seine Liebe erklärt und dann alles Nähere mit ihr für ihre Flucht in sein verborgenes Reich vereinbart hatte.

Theresa raffte sich auf. Sie mußte lügen – mußte … Sie sah ihr Geheimnis immer ärger bedroht. Tschandas wahre Herkunft durfte nie an den Tag kommen.

„Man sprach nichts Gutes über diesen Menelos“, erwiderte sie krampfhaft gleichgültig tuend. „Ein Hauptmann Charly Bewers, glaube ich, erzählte mir damals von dem Griechen …“

Der Kommissar, der schon vorhin deutlich bemerkt hatte, daß diese Frau vieles verheimlichte, wandte sich wieder Heribert Gardner zu.

„Ich bin bereit, Ihnen ein Empfehlungsschreiben

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/102&oldid=- (Version vom 1.8.2018)