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die Gedichte und Romane der eigentlichen Orientaler keine Spur.

Was die Mauren in Spanien von einer ähnlichen Sitte zeigen, und was gemeiniglich als die glänzendste Art der Galanterie bezeichnet wird, ist auf das eigentliche Morgenland, auf die ursprünglichen Besitzungen der Saracenen gar nicht anwendbar. Wenn die Spanier, und durch diese das übrige Europa, viel von den Mauren angenommen haben, so haben diese hingegen den Einfluß ihrer Nachbarn gleichfalls empfunden, und ein großer Beweis dafür, daß die Galanterie von ihnen nicht zu den Abendländern hinüber gekommen ist, ist der gänzliche Mangel einer Beziehung auf maurische Sitten bey den ältesten Schriftstellern des Mittelalters über Liebe und Geschlechtsverbindung.

Ich will daher dasjenige, was Richardson [1] von der ungemeinen Hochachtung sagt, welche die Mauren in Granada dem schönen Geschlechte bey ihren Ringelrennen bewiesen haben sollen, nicht abläugnen, so unsicher auch die Quelle scheint, aus der er geschöpft hat; [2] Aber die Sitten dieses Stamms der Saracenen beweisen nichts für die übrigen, und ohnehin beschränkt sich sein Beweis auf den Umstand, daß bey den Caroußels oder Fertas de las Canas die Bildnisse der Geliebten des Mantenadors, oder des Herausforderers, aufgehangen sind. Daß die Frauenzimmer selbst, unverschleyert, als


  1. Am a. O. S. 248 der Deutschen Uebersetzung.
  2. Historia de las Guerras Civiles de Grenada.