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hat. [1] In der Vorrede wird dieß Büchelchen für einen Auszug aus den Kommentaren des Nikolas Leonicque aus Padua über die Ethic des Aristoteles ausgegeben. Die Fragen gehen auf Ergründung der Natur und Eigenschaften der Liebe, z. B. warum die Liebenden durch Blicke gefangen werden? warum die Liebenden des Nachts nicht schlafen können? u. s. w. Die Ausführung ist ärmlich; inzwischen zeigt der Ton der Decenz, der darin herrscht, daß dergleichen Fragen in der guten Gesellschaft haben aufgeworfen und beantwortet werden können.

Es ist bekannt, daß in spätern Zeiten in Frankreich, Deutschland, und besonders in Italien dergleichen Gerichtshöfe der Liebe zur Belustigung der Höfe bey feyerlichen Gelegenheiten, eben so wie die Tourniere, Caroußels, u. s. w. gedient haben. Auch Privatgesellschaften haben sich oft damit unterhalten. Mehrere italiänische Schriftsteller haben die Erfindung eines verliebten Hofes genutzt, um durch Darstellung der Unterhaltungen, die daran gewöhnlich waren, für die Belustigung der Leser zu arbeiten. [2] Andere haben Privatgesellschaften


  1. Der vollständige Titel heißt: le Pourquoy d’Amours, auquel sont contenus plusieurs questions, demandes, ou problemes de ceste matiere desquelles s’ensuyvent les solutions et reponses, deduites par authoritez de raison naturelle, matiere fort joyeuse et delectable a ceulx principalement qui ont suyvi, suyvent, et ont desire de suyvir la triumphante Court du Seigneurial prince Cupido 1573. à Lyôn chez Morice Roy et Louys Pesnol mit gothischen Lettern in 16mo.
  2. Dahin gehören z. B. die Raguali di Amore e di Cipro. Venetia 1646. eine Sammlung von Erzählungen, [248] Aufzügen, Gerichtshaltungen, witzigen Unterredungen, u. s. w. die zum Zeitvertreib am Hofe der Venus beygetragen haben sollen.