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von Persien, verheirathet wurde. Herbelot führt noch einen andern Roman an: Schirin und Ferhad, und den Vers eines persischen Dichters, worin dieser sagt: „Die Liebe öffnete die Lippen Schirins, und raubte Herz und Verstand dem Khosrou und Ferhad.“

Die Orientaler besitzen viele Schriften über die Schönheit und Liebe, welche guten Theils religiösen und metaphysischen Inhalts seyn mögen. Andere scheinen mehr von praktischer Art zu seyn, und sich mit der eigentlichen Geschlechtssympathie zu beschäftigen. [1]


Viertes Kapitel.
Fortsetzung.

Das Wichtigste, was wir über die Liebe der Orientaler haben, finden wir in dem Rosengarten des Saadi oder Sadi. [2] Das fünfte Kapitel desselben handelt ganz von der Liebe und der Jugend. Der Ausdruck der sinnlichen Begierde steht hier neben Ideen von einer vergeistigten Geschlechtsverbindung.


  1. S. die Artikel: Catebi, Nezami, Sahabat, Targeman, Vaslat, Vaschach, (Buch über die Ehe) u. s. w. beym Herbelot.
  2. Meine Bemerkungen über den Gulestan des Sadi sind aus der Uebersetzung genommen, die Georgius Gentius unter dem Titel: Speculum politicum geliefert hat. Ich habe eine Leipziger Ausgabe von 1673 vor mir. Sadi lebte zu Ende des zwölften und im Anfange des dreyzehnten Jahrhunderts.