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will, daß die Geschlechtsliebe mit dieser amitié verbunden seyn solle, und hält es für einen Mißbrauch, wenn man die bloße Lüsternheit mit Wohlwollen verwechselt.

Man hat aus dieser Zeit mehrere praktische Werke über die Liebe. [1] Hauptsächlich aber ist dieser Gegenstand in den Romanen einer häufigen Erörterung unterzogen.

Merkwürdig ist es, daß Charron, in seinem über Verdienst berühmt gewordenen Werke de la Sagesse, von einer zwischen der ehelichen Liebe und den Ausschweifungen der Sinnlichkeit in der Mitte stehenden erlaubten Galanterie keine Kenntniß hat. Wäre, (so kann man billig sagen,) dieß Sitteninstitut damahls sehr ausgebreitet und allgemein gebilligt gewesen, so hätte der Moralist es unmöglich übergehen dürfen.


Sechstes Kapitel.
Ideen der Romanenschreiber, und zwar zuerst der spanischen, aus dieser Zeit.

Ich glaube die Romanenschreiber der Spanier von denen der Italiäner und besonders der Franzosen in dieser Zeit absondern zu müssen.

Auf die Spanier scheint mir der Geist der Mauren, ihrer Nachbaren, gewirkt zu haben. Ich finde in ihren Werken jene bis zum Wahnsinn fortschreitende Begeisterung,


  1. Z. B. Traité de la Jalousie, ou Moyens d’entretenir la paix dans le Marriage. Paris 1682. Exercices de Josias Macherault de Chalons sur Marne, touchant l’amitié. Geneve 1611. etc.