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einem schönen Geiste, oder in einem schönen Körper. Eifersucht nennt er die Furcht, daß ein Anderer die Schönheit genieße, oder Neid aus Liebe. Wir verlangen entweder den Genuß der Schönheit für uns selbst: Eifersucht der Verliebten; oder wir verlangen, daß sie ein Anderer nach unserer Bestimmung genießen soll: Eifersucht der Anverwandten. Die Verliebten empfinden drey Arten der Eifersucht. Sie wollen nicht, daß ein Anderer genieße, was sie genossen haben, oder was sie zu genießen hoffen, oder was sie nicht haben genießen können. Die Begierden nach Vergnügen, Besitz, Eigenthum und Ehre liegen dabey zum Grunde. Man kann nicht ohne Eifersucht lieben; sie ist eine natürliche Leidenschaft, an der nur der Mißbrauch zu tadeln ist.“

Die Azolani [1] vom Bembo enthalten drey Dialogen, die im Schlosse Azolo gehalten sind. Im ersten deklamiert Perotino gegen, im zweyten Gismondo für die Liebe: Im dritten muß Lavinello zeigen, daß die Liebe bald gut, bald schlecht seyn könne. Am Ende wird ein Einsiedler eingeführt, der die Liebe zum Ueberirdischen als die einzige gute und lobenswürdige empfiehlt. Es sind die platonisch religiösen Ideen, die wir schon aus dem Ficino und Andern kennen. Eben diesem Systeme ist Dominichi [2] ergehen, imgleichen


  1. Ich habe eine französische Uebersetzung vor mir: Les Azolains de Bembo. 1555. en douze.
  2. Dialoghi di M. Ludovico Dominichi. Venezia 1562.