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Herbelot [1] sagt uns, daß die Araber fünf Stufen der göttlichen Liebe annehmen: die Freundschaft, (amitié) die Liebe, (amour) das Verlangen, (desir) die Begeisterung, (ardeur) und die Entzückung (extase.) Sie erklären, fährt er fort, die Liebe für die Zuneigung des einzigen und wahren Guts zu seiner höchsten Schönheit im Allgemeinen. Diese Liebe hat vier Arten:

1) des Allgemeinen zum Allgemeinen: so liebt Gott, wenn er sein eigenes Wesen in dem Spiegel seiner eigenen Essenz ohne Mittel einer andern Substanz betrachtet, und dann bringt er von Ewigkeit an die erste Liebe hervor.

2) Die zweyte Art ist die Liebe des Allgemeinen zum Einzelnen: nehmlich, wenn Gott eine Unendlichkeit von Blicken auf den Glanz seiner Schönheit wirft, die sich theils in der Vortrefflichkeit seiner Attribute, theils in der Vollkommenheit seiner Werke abspiegelt.

3) Die dritte Art der Liebe findet zwischen dem Einzelnen zum Einzelnen Statt. Die Menschen sind es, die auf diese Art lieben. Sie betrachten den Abglanz der höchsten Urschönheit an den vergänglichen Dingen, finden darin die Quelle ihrer liebsten Beschäftigungen und ihres Glücks, freuen sich, wenn sie diese besitzen, und trauern, wenn sie ihnen entrissen werden.

4) Endlich findet die vierte Liebe zwischen dem Einzelnen zum Allgemeinen Statt. Vermöge dieser entäußern sich die von Gott auserwählten Seelen aller Gedanken und Neigungen zu den irdischen Dingen, und bedienen sich nur der Betrachtung ihrer Eigenschaften,


  1. Bibliotheque orientale par Herbelot. Paris 1697. Article Eschk Allah.