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Ein und zwanzigstes Buch.
Denkungsart des Abendlandes über Geschlechtsverbindung und Liebe, im vierzehnten, funfzehnten, sechzehnten Jahrhunderte, und zu Anfang des siebzehnten. Weitere Ausbildung der Galanterie.


Erstes Kapitel.
Einleitung.

Ich halte mich berechtigt, mit dem vierzehnten Jahrhunderte eine neue Periode angehen, und diese bis in die erste Hälfte des siebzehnten fortdauern zu lassen. Die nähere und mehr ausgebreitete Bekanntschaft mit den Werken der Alten, und besonders mit denen des Plato, der romantische Hof Eduards des Dritten, die beginnende Ausbildung der Landessprachen unter den mehrsten Nationen von Europa, das Erscheinen des Petrarka und der spanischen Romane machen hier Epoche, in so fern eine solche sich in der Geschichte der Sitten annehmen läßt. Von nun an fängt das Bestreben an, dem Abentheuerlichen in den Gesinnungen des zwölften und dreyzehnten Jahrhunderts einen excentrischen Adel,