Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Dritten Theils zweyte Abtheilung | |
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Die fabelhafte Geschichte Brittaniens von Gottfried von Monmouth wird gemeiniglich als eine Nachahmung der Geschichte Karls des Großen von Turpin, und als die Quelle der Romane vom Hofe des Königs Arthur oder Artus, angesehen. Aber Gottfried von Monmouth[WS 1] ist hauptsächlich den römischen Dichtern und Historikern gefolgt, und die Helden der Tafelrunde sind weder mit ihrem Nahmen noch mit ihren Begebenheiten bey diesem Schriftsteller anzutreffen.
Wenn man dieß Werk des zwölften Jahrhunderts liest, [1] so überzeugt man sich immer mehr von der geringen Kenntniß, welche die ersten Romanenschreiber von orientalischen Ideen gehabt haben, und von dem wahren Ursprunge der mehrsten ihrer Dichtungen.
Gottfried hat die Lücke ausfüllen wollen, die er in den Jahrbüchern seines Vaterlandes fand, und die Geschichte der Könige der alten Britten vor und nach Christi Geburt bis zu der völligen Unterwerfung Brittaniens unter die Oberherrschaft der Sachsen geliefert. Er hat die wenigen Nachrichten, welche uns die Römer von dieser Insel aufbewahrt haben, zum Grunde gelegt, und diese nicht ohne Witz zum Ruhme seiner
- ↑ Ich habe folgende Uebersetzung zu Rathe gezogen: The brittish History, translated into English from the Latin of Jeffrey of Monmouth, by Aaron Thompson. London 1718. Das Original ist lateinisch geschrieben.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Monmuth (siehe Verbesserungen)
Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Dritten Theils zweyte Abtheilung. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1798, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ramdohr-Venus_Urania-Band_3.2.djvu/128&oldid=- (Version vom 1.8.2018)