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„O meine Freunde, singt Ebn Feras, wo finde ich Schutz für meine Qual! Der Glanz der jungen Ghazelle, deren Euter von Milch strotzen, hat mein Herz verwundet. Er verlängert meine Nächte und verkürzt meinen Schlaf!“

„O Nacht, ruft ein Anderer, nie vergesse ich deine Süßigkeit; du vereinigtest alle Arten der Freude. Mein Mädchen lag an meiner Seite, und Amor war in unserer Mitte, bis die Morgenröthe uns grüßte, und ich dir Lebewohl! sagte.“

„Ach! wie süß, klagt ein Dritter, würde die Liebe zu ihr seyn, wenn sie die Treue bewahrte, und meine aufrichtige Zärtlichkeit erkennte! Aber Kummer und Schmerz, Treulosigkeit und Leichtsinn werden in der blutigen Liebe zu ihr gemischt!“

Ein Vierter redet den Zephyr an: „Ich beschwöre dich bey Gott, du Duft der Morgenlüfte, bring meinen Gruß den Bewohnern jenes Thals!“

Dieser Zephyr wird an einem andern Orte redend eingeführt: „Durch mich reifen die Früchte, durch mich glänzen die Blumen und wallen die Bäche, durch meinen Hauch werden die Geheimnisse der Liebe verbreitet. Früh verkündige ich die Ankunft des Freundes. Ich bin der Gesandte der Liebhaber an ihre Geliebten, und der Tröster derer, die unter Kummer erliegen!“[1]

Der Arabische Dichter hat also unstreitig seine Geschlechtsverbindungen durch einen geistigen Genuß zu veredeln und zu verschönern gesucht. Es fragt sich: hat er einen Weg verfolgt, den andere Völker vor ihm noch


  1. Jones hat diese Stellen gesammelt in Commentariis Poeseos Asiaticae[WS 1] p. 361 seqq.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Arabicae (siehe Verbesserungen)