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etwas Fremdes, mühsam Herbeygeholtes, um das höchste aber schnell verfliegende sinnliche Vergnügen dauerhafter zu machen. In dieser Absicht allein spannen wir unsere Einbildungskraft, unsern Witz, unsere Empfindung! Seht! wo ist Liebe, als wo Hindernisse jenem letzten Triebe der Körper entgegen stehen! Mit dem Genuß wird dieser Trieb gesättigt, und sogleich verschwindet die Liebe! Was übrig bleibt, ist Dankbarkeit, Gewohnheit, Mitleiden; kurz, ein Band, das weit unter derjenigen Freundschaft steht, welche Personen von gleichem Geschlechte mit einander vereinigt! O ihr, die ihr die Liebe in ihrer höchsten Feinheit, und am schmackhaftesten zu kosten strebt, sucht den kritischen Moment so lang’ als möglich zu entfernen, und wo möglich des unnennbaren Genusses euch gänzlich zu enthalten! Dann wird eure Seele jenen reitzenden Zustand der Lüsternheit ihres Körpers und ihrer eigenen süßen Sehnsucht lange empfinden, der so geschickt ist alle übrigen Freuden der Geselligkeit und der Sinnlichkeit überhaupt zu würzen. Dieser Zustand allein heißt Seelenliebe!“

Bey diesen Worten sehe ich die Gegner vor Scham erröthen, und vor Unwillen lange keine Worte finden. „Wie, rufen sie endlich, ein Band, das auf Beschauung wechselseitiger Vollkommenheit gegründet, uns mit dem Geliebten, wie mit einem höhern Wesen vereinigt; – keiner körperlichen Annäherung zu seinem Ursprung und Gedeihen bedarf; – im Bewußtseyn gegenseitiger Würde lebt; – im Ruf wechselseitiger Thaten fortdauert; – im Reiche der Ideen seinen vollständigsten Genuß und seine schönste Nahrung findet; – ein solches Band sollte nichts als ein verfeinerter körperlicher Appetit, ein bloßes Mittel seyn, alles gesellige und sinnliche