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haben! Und dann liegt die Schuld ganz an uns, wenn wir über sie nicht Herr werden, und andere darunter leiden lassen. O wie wohlthätig wird hier jene Arbeitsamkeit, die das schwelgende Aufschießen unserer Kräfte beschneidet und leitet, und uns das Gefühl innerer Würdigkeit zum Halt und zum Troste darbiethet!

Und du, der du durch diese Launen des Genossen leidest: komm ihm zu Hülfe! Schone seiner, wenn du ihn aufrichtig gegen seine Schwächen ankämpfen siehst; trage ihre unwillkührlichen Ausbrüche mit weiser, sanfter Nachsicht! Aber verzärtele ihn nicht, wenn du bemerkst, daß er sich ihnen ohne Widerstand überläßt. Freylich wirst du ihn nicht in dem ersten Anfalle seiner übeln Laune durch Kälte und Spott erbittern dürfen! Aber dein gekränktes Herz wird ihm doch, wenn dieser Anfall vorüber ist, es bemerklich machen müssen, daß selbst die Liebe es dir zur Pflicht macht, den Frevel der an ihr begangen wird, nicht ungeahndet zu lassen.


Zehntes Kapitel.
Mittel, um den Gefahren der Eifersucht vorzubeugen.

Schrecklichste der Qualen, Quelle der höchsten Leiden für denjenigen, der sie empfindet und wenn er zärter fühlt, auch für denjenigen, der sie erregt, Eifersucht! warum muß ich mich hier deiner erinnern, warum darf ich von dir nicht schweigen! Du verführst uns oft zu Ungerechtigkeiten, die entweder die Liebe auf einmahl endigen, oder ihr allmähliges Hinsterben befördern!