Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Zweyter Theil | |
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O Kinder! Lebendige Darstellungen der Liebe, der sie ihr Wesen verdanken! Wahre Mittel zur Unsterblichkeit unsers leiblichen Daseyns, das sich durch sie in allen künftigen Generationen der Körperwelt reproduciert! Emanationen unserer geistigen Natur, die den nächsten Fortsatz in der Reihe übersinnlicher Wesen bilden! Unserer Fürsorge anvertrauet, unser Werk, unser Stolz! Erben unsers Nahmens, unserer Güter, unsers Ansehns, und ach! vielleicht unserer Tugenden und Schwächen, unserer verschuldeten und nicht verschuldeten Schicksale! – O ihr neuen süßen und heiligen Bande zwischen den Mitzeugern und Mitbildern, und den gemeinschaftlichen Theilnehmern an hohen Pflichten und großen Verantwortungen! Ich ahnde nur, was der Vater, was die Mutter den Liebenden zugiebt, und meinen Gefühlen fehlt zugleich Erfahrung und Ausdruck!
Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Zweyter Theil. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1798, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ramdohr-Venus_Urania-Band_2.djvu/341&oldid=- (Version vom 1.8.2018)