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Diese drey Wonnegefühle setzen einen ganz verschiedenen Zustand während der Reitzung, und ganz verschiedene Entstehungsgründe zum Voraus. Sie wirken auch ganz verschieden auf die Gegenstände, denen wir ihre Erweckung verdanken.

I.

Es ist ganz offenbar, daß unsere Seele eine Fähigkeit besitzt, die mit dem Organe des Auges die größte Analogie hat; Einen Anschauungssinn, vermöge dessen sie die Bilder, welche die Imagination ihr zuführt, erkennt und beschauet. Diesem Anschauungssinne ist eine Reitzbarkeit und eine Sinnlichkeit eigen, vermöge deren die Seele bald zur Lust oder Unlust, bald zur bloßen Zufriedenheit, bald zur Wonne aufgefordert werden kann. Was bey dieser Wonne zum Grunde liegt, braucht hier nicht entwickelt zu werden. Genug! daß unser innerer Anschauungssinn einen herrschenden Hang nach lebhaften und leicht zu fassenden Bildern hat; daß er Bilder liebt, die dunkle Rührungen, Erinnerungen an vergangene Gefühle von Lust, Vorahndungen künftiger Freuden erwecken; und daß er sogar an Bildern der obersten und allgemeinsten Begriffe der Vernunft und ihrer Gesetze, der Wahrheit, Zweckmäßigkeit und Vollkommenheit eine unmittelbare Wonne empfindet. [1]

Es beruht auf ausgemachter Erfahrung, daß das Entzücken oder die Wonne des innern Anschauungssinnes mit einer merklichen Bestrebung und Anstrengung unserer erkennenden Kräfte nicht besteht, und ohne Hülfe


  1. Vergleiche das siebente Buch dieses Werks.