Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Erster Theil | |
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hebender Zartheit, und der Zustand, in dem sie beyde zusammentreffen, ist der einer gleichzeitig leidenden und thätigen Spannung und Zärtelung.
Ich will jetzt diese Sätze im Einzelnen näher zu begründen und zugleich zu erläutern suchen. Es wird aber genug seyn, wenn ich die Aeußerungen der Geschlechtssympathie entwickle, die im Ganzen viel auffallender wahrgenommen werden, und diesen die Aeußerungen der Sympathie mit dem Gleichartigen gelegentlich entgegenstelle.
So wie wir bereits an leblosen Körpern mehrere Modificationen der Wahlanziehung oder Adfinität wahrnehmen, welche sich bey ihrer Annäherung an einander auf sehr verschiedene Weise ankündigt; so dürfen wir auch bey animalischen Körpern eine dreyfache Modification der Geschlechtssympathie annehmen.
1) Die Anlage zur Ueppigkeit, – zu jenem Zustande einer überschwenglich wollüstigen Wirksamkeit der Sensibilität unserer äußeren Sinnenorgane,
Basilius von Ramdohr: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredelung und Verschönerung/Erster Theil. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1798, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ramdohr-Venus_Urania-Band_1.djvu/121&oldid=- (Version vom 1.8.2018)