Anonym (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe): Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783 | |
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Jenem bewilligt er sie augenbliklich, wird auch in der ersten Viertelstunde der Bekanntschaft so vertraut gegen ihn, daß er ihn duzt; diesem bietet er dreyhundert Thaler; ermahnt ihn, den jungen Herrn nicht zu scharf anzugreifen, weil kein Gelehrter aus ihm werden solle, und bequemt sich endlich, den gefoderten Gehalt, unter der Bedingung, zu zahlen, wenn der neue Hofmeister den crepirten Fuchs durch ein Sinngedicht der Vergessenheit entreißen würde. In seinem Hause läßt der Baron alles nach dem Willen der gnädigen Frau gehen, nur ein einzig mal, da es daraus ankömmt, ob seine jüngste Tochter ins Closter gethan, oder sein Pferdebestand reducirt werden, soll, maintenirt er sich als Herr, und thut den enscheidenden Ausspruch, lieber die Tochter, als den schlechtesten Klepper, fortzuschaffen. Herr Stierle machte den Baron; Herr Zuker den Stall-, und Herr Wagner den Hofmeister. Ersterer war heute ordentlich in seinem Fache, leztere traten nur in der einzigen Scene, da jener sie in
Anonym (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe): Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783. Jacobäer, Leipzig 1784, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonnirendes_Theaterjurnal_von_der_Leipziger_Michaelmesse_1783.djvu/95&oldid=- (Version vom 1.8.2018)